Wie in einer Zeitkapsel – Die Geschichte dahinter

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Als wir auf unserem Grundstück auf das alte Gerberfass stießen, ahnten wir nicht, dass wir einen ganz außergewöhnlichen Fund machen würden. Unter der ersten, einige Zentimeter dicken dunkelbraunen Schicht, fanden wir eine Tierhaut die dort – wie wir heute wissen – seit über 200 Jahren in der Gerberlohe lag. Sie war nur eine von vielen, die dort im Grundwasser auf ihre Entdeckung wartete.

Mit Hilfe des Landesamtes für Archäologie wurde der Fund gesichert, Proben von den Häuten und dem Holz genommen und analysiert. Heute wissen wir: Das Holz aus dem das Fass gefertigt wurde ist über 300 Jahre alt und die Gerbergrube wurde zwischen 1813 und 1815 verschüttet. Der Gerber Andreas Friedrichs und seine Familie wurden  Opfer der Napoleonischen Kriege. Der Kosakenwinter und der Bankrott Dänemarks, zu dem das Herzogtum Schleswig damals gehörte, ruinierte nicht nur sie.

Dank des Rates und der Unterstützung erfahrener Lederexperten und Handwerker, wurde es möglich, die Häute so weiter zu verarbeiten, dass man aus ihnen schöne Einzelstücke fertigen kann: Taschen, Gürtel und andere Accessoires, Schuhe und… wer weiß, was kreativen Lederkünstlern sonst noch so einfällt..

Wir geben einzelne Häute an Interessenten ab, von denen wir wissen, dass sie das Besondere zu schätzen wissen und aus diesem Material mit Könnerschaft und Liebe Artefakte herstellen, die von ihren Besitzern mit Wertschätzung behandelt werden. Andreas Friedrichs würde sich darüber freuen.